Wer entscheidet eigentlich, wer dazugehört? Beheimatet zu sein, Teil einer Gesellschaft zu sein, und „dazuzugehören“ ist eine alltägliche aktive Handlung. Wir gehören dazu, weil wir uns verorten und Teil dieser Gesellschaft sind, als Menschen in all unserer Diversität, mit all unseren Herkunftsgeschichten, besonderen Begabungen und individuellen Formen des Zusammenlebens und der Nähe. Doch was bedeutet das, in Zeiten, in denen Solidarität, Menschlichkeit und Selbstbestimmung über den eigenen Körper und eigene Lebensentwürfe von Teilen der Gesellschaft in Frage gestellt werden?

DAZUGEHÖREN! BELONGING! ist die erste Ausstellung des Kunsthauses nach der Entscheidung des Dresdner Stadtrates für die robotron-Kantine – als neuen Sitz des Kunsthauses und als neuer Ort für eine Vielfalt von Partnerschaften der Kunst und Kultur – und widmet sich der Frage danach, was uns zusammenhält, was Solidarität, Liebe und auch die Verantwortung ausmachen, die wir in der Kultur für ein vielfältiges und gerechtes Zusammenleben tragen. Die Ausstellung DAZUGEHÖREN! BELONGING! begleitet das parallel in der robotron-Kantine gezeigte Projekt „Offener Prozess“, das seit 2022 bereits an verschiedenen Orten in Sachsen und darüber hinaus gezeigt wurde und setzt mit zeitgenössischer Kunst, Performances und Konzerten vielfältige Fragen an eine gelebte solidarische Gesellschaft mit dem langen Weg zur Anerkennung einer postmigrantischen Gesellschaft zueinander in Beziehung.

DAZUGEHÖREN! BELONGING! ist auch eine Hommage an die inspirierende Denkerin, afroamerikanische Aktivistin und Literaturwissenschaftlerin bell hooks, die unter dem Titel Belonging. A Culture of Place einen neuen Raum des Denkens und Handelns eröffnete. „Dazugehören“ beschreibt unsere einzigartige Fähigkeit, Beziehungen einzugehen, das aktive Miteinander von Menschen in unserem Alltag, die Weitergabe von Wissen und die Gestaltung und Gründung von Freundeskreisen und Familien wie auch die Verortung und Liebe zur natürlichen Umgebung und die kritische Aufarbeitung von Geschichte(n) der Gewalt.

kunsthaus dresden