Die Schau zeigt einen repräsentativen Querschnitt des jahrzehntelangen Schaffens von Egbert Kasper und stellt das Œuvre des Künstlers in seiner Vielfalt vor. Der Künstler gab ihr den poetischen Titel „Gewüchs der Schritte“.
Egbert Kasper, geb. 1957 in Görlitz, hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten durch ein reges Kunstschaffen, zahlreiche Ausstellungen und Publikationen eine charakterstarke, individuelle Position innerhalb der Kunst der Oberlausitz erarbeitet.
Die Ausstellung basiert auf einer umfangreichen, großzügigen Schenkung, die er den Städtischen Sammlungen Kamenz gemacht hat. Vertreten sind alle Schaffensphasen, von einer „Philotas“-Performance 1992 über das zeichnerische Werk der 1990er Jahre, die Holzschnitte, die Arbeiten in Mischtechnik und Monotypien der 2000er Jahre bis zu den ab 2011 entstandenen Radierungen und Kleinplastiken in Bronze. So spiegelt sich in der Schenkung auch das intensive Suchen nach den vollkommenen künstlerischen Ausdrucksmitteln, nach der adäquaten Technik wider.
Egbert Kaspers Kunst lebt von einer starken Verbindung zur Natur. Aspekte des Werdens, Wachsens und Vergehens interessieren ihn und finden immer wieder künstlerische Gestalt. Aus dem eindringlichen Beobachten der Natur, mitunter auch aus Fundstücken entstehen neue Kunstwerke, die freilich nie ein bloßes Abbild des Gesehenen und Empfundenen sind. Und so überziehen abstrakt anmutende Gebilde die Blätter, die aber im Innersten immer noch dem Gegenständlichen verbunden bleiben. Ein poetisches Universum organischer Formen ist zu entdecken, das weite Horizonte an Interpretationen und Assoziationen bietet. So können die Betrachter einen Bildkosmos erkunden, der einen unendlichen Raum für eigene Erfahrungen und Gedankenspiele eröffnet.