Ausstellungen
Fragmente der Erinnerung Der Schatz des Prager Veitsdoms im Dialog mit Edmund de Waal, Josef Koudelka und Julian Rosefeldt
Kunsthalle im Lipsiusbau - Staatliche Kunstsammlungen DresdenMenschen sind Wesen, die glauben und sich erinnern – sie sind geschichtsbewusste Wesen. Aus Glauben und Erinnern schaffen sie sich ein Geschichtsbild, das ihr jeweils aktuelles Handeln zumindest mitbestimmt. In der Sonderausstellung „Fragmente der Erinnerung – der Schatz des Prager Veitsdoms“ wird der Reliquienschatz von zeitgenössischen Künstlern im Dresdner Lipsiusbau präsentiert und neu interpretiert.
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Die Ausstellung kombiniert vier Werk- und Themenkomplexe, deren Thema das Glauben, das Erinnern und Festhalten von Erinnerung ist. Die Verbindungen zwischen den Themen und Werken sind auf den ersten Blick nicht unmittelbar erkennbar. Bewusst werden unterschiedliche Genres und somit Ästhetiken nebeneinander gestellt. Im Zentrum steht der über Jahrhunderte gewachsene Reliquienschatz des Prager Veitsdoms, zu dem drei zeitgenössische Künstler im Dialog stehen. Das keramische Werk von Edmund de Waal schafft mit feinsten Nuancen von Farbe, Form und Rhythmus Räume für Meditation und Reflexion. Die Fotografien von Josef Koudelka dokumentieren die Mauer, die Israel gegenüber den palästinensischen Gebieten des Westjordanlands errichtet hat. Der Film "In the Land of Drought" von Julian Rosefeldt ruft Erinnerungen an die Urgeschichte der menschlichen Zivilisation in Regionen der Dürre hervor und fragt nach unserem Verhältnis zur Umwelt und dem Gechichtsbewusstsein der Jetztzeit. Vervollständigt wird dieses Ensemble durch eine für Besucher*innen nutzbare Bibliothek als einem Ort, an dem die Gedächtnisspuren unserer Zivilisation gesammelt und aufgearbeitet werden – auch wenn sie nur fragmentarisch erhalten sind.
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