In der Gedenkstätte Bautzner Straße können die Besucher erkunden, was politische Haft in der DDR bedeutete. In einem Rundgang durch das original erhaltene Stasi-Gefängnis wird vermittelt, wie der staatliche Repressionsapparat seine politischen Gegner auszuschalten versuchte. Anhand eindringlicher Mitschnitte kann im ehemaligen Büro des Dresdner Stasi-Chefs nachverfolgt werden, wie der Sicherheitsdienst arbeitete. Die kargen Zellen des sowjetischen Geheimdienstes erzählen im Haftkeller über die Schicksale der Inhaftierten.
Der Bereich „STASI. Die Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit“ dokumentiert die Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). Als „Schild und Schwert der Partei“ sicherte das MfS nahezu 40 Jahre die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Das MfS war innenpolitische Geheimpolizei, Ermittlungsbehörde und Auslandsnachrichtendienst in einem. Es unterlag allein der Kontrolle durch die SED-Führung.
In neun Kapiteln geht die Ausstellung auf die Ideologie, Struktur und Wirkungsweise des MfS ein. Sie zeichnet die Entwicklung des Apparats nach und informiert über die Tätigkeitsfelder wie auch hauptamtlichen und inoffiziellen Mitarbeiter des MfS. Besonderes Augenmerk gilt den Methoden des MfS. Ging die Staatsicherheit zunächst mit offener Härte vor, so setzte sie ab den 1970er Jahren zunehmend „leise“ Methoden ein. Das Ziel blieb dasselbe: unangepasstes und systemkritisches Denken und Handeln verhindern.
Die Ausstellung wurde der Gedenkstätte Bautzner Straße vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Neben den historischen Räumen und der Dauerausstellung zeigt die Gedenkstätte regelmäßig Sonderausstellungen zu gesellschaftspolitischen Fragen aus Vergangenheit und Gegenwart.