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Der Fantasie von Figurengestalter*innen und Bühnenbildner*innen sind im Puppentheater kaum Grenzen gesetzt. Auf dem Papier schaffen sie Wesen und Welten, die in Ateliers und Werkstätten in Holz, Masse, Metall, Kunststoffen und Textilien umgesetzt werden.
Die Puppentheatersammlung hat in den vergangenen Jahrzehnten die schöpferischen Prozesse des Figurentheaters in Entwürfen und Werkstücken zusammengetragen. So kann man sehen, wie sich die Künstler*innen dem Sujet nähern: Manche gehen eher analytisch vor, um eine Form zu finden, andere beginnen bereits mit einer festen Vorstellung im Kopf. Das „Bällchen Schnellchen“ von Werner Hanelt aus dem Jahre 1951 wird beispielsweise im Entwurf durch dynamische Bewegungsstudien, die einem Comicstrip entstammen könnten, lebendig. Helga Borisch recherchiert 1965 für „Das Krokodil vom Nil“ die Kulturgeschichte des Orients und konfrontiert das Zusammengetragene mit Tradition und moderner Kunst bis hin zu Pablo Picasso. In der Synthese entstehen farbenprächtige Schattenfiguren.
Erstmals werden diese Entwürfe in den Mittelpunkt einer Ausstellung gerückt. Anhand ausgewählter Inszenierungen von Gestalterinnen und Gestaltern aus den letzten 70 Jahren wird die Vielfalt der Handschriften und Arbeitsweisen gezeigt.
Quelle: puppentheatersammlung.skd.museum