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Ab dem 16. November widmet das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA) visionären Architekturkonzepten, Gebäudeutopien und -dystopien des 20. Jahrhunderts eine umfassende Ausstellung. Krisensituationen und außergewöhnliche Ereignisse regten Architekt*innen an, Wohnen und Leben neu zu denken.
Am Beginn der Ausstellung stehen Visionen des frühen 20. Jahrhunderts von Paul Scheerbart und Bruno Taut, welche die Natur zum Thema haben. Konzepte von Richard Buckminster Fuller wie die «Domes» leiten über zu Positionen der Jahrzehnte nach dem ZweitenWeltkrieg. Im Zuge der Fortschrittseuphorie der 1960er- und 1970er-Jahre, mit der Mondlandung und der Ölkrise als zeitgeschichtlichen Zäsuren, entstehen utopische und dystopische Lebensentwürfe gleichermaßen. Das Spektrum ist breit: Ironische Positionen wie von der Künstlergruppe Haus-Rucker-Co finden sich neben Entwürfen von Raimund Abraham, in denen sich kosmische Visionen mit archaischen Bauformen verbinden. Dazu kommen Konzepte der alternativen Architektur, die aus dem Wissen um die Fragilität der Ökosysteme resultieren. Der Glaube an neue Materialien und Bauformen weicht einer grundlegenden Skepsis gegenüber dem herkömmlichen Bauen und den Auswirkungen des modernen Städtebaus – es entstehen neue Visionen. Lassen sich Krisen mit technischen Mitteln bewältigen? Oder hilft nur Bescheidenheit und Verzicht? Das sind Fragen, die heute nach 50 Jahren, nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.
skd.museum
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Dienstag bis Freitag 15 —19 Uhr
Samstag bis Sonntag 11—19 Uhr
24.12.2024 — 26.12.2024 geschlossen