Lesung / Vortrag / Gespräch
Atmosphäre reparieren? Geo-Engineering als Science-Fiction Ein Abend über Geo-Engineering mit Literatur- und Filmschnipseln der Science-Fiction
Mi | Deutsches Hygiene-Museum Dresden-
Die globale Erderhitzung ist eine Folge menschengemachter, wenn auch zumeist unbeabsichtigter Veränderungen der Atmosphäre. Als Lösungsstrategie wird seit den 1970er Jahren zunehmend auch der technologische Eingriff ins Klima diskutiert, das sogenannte solare Geo-Engineering. Dabei sollen gezielte Manipulationen der Atmosphäre die Sonneneinstrahlung stärker reflektieren und so die Erderwärmung bremsen. In diesen techno-utopischen Visionen liegen die Zukunftsentwürfe der Science-Fiction und der Ingenieurwissenschaft nah beieinander.
Anhand von Literatur- und Filmschnipseln der Science-Fiction beleuchtet der Abend die Hoffnungen, die in das Geo-Engineering gesetzt werden, und analysiert die damit verbundenen Risiken. Im Dialog zwischen Kultur- und Naturwissenschaften fragen wir: Können Technologien helfen, die Atmosphäre zu „reparieren“? Welche Gefahren bergen diese technischen Eingriffe? Wer entscheidet über den Einsatz solcher Technologien – und wer bewertet ihre Folgen?
Mit:
Moritz Ingwersen, Juniorprofessur für Literatur Nordamerikas mit Schwerpunkt Future Studies an der Technische Universität Dresden, im Gespräch mit Prof. Dr. Chris Pak, Literaturwissenschaftler, Swansea University (UK), Lili Fuhr, Geografin und Politikwissenschaftlerin, Center for International Environmental Law
Über die Reihe: Im Treibhaus: Mit Science-Fiction die Atmosphäre neu denken
Film- und Gesprächsreihe zwischen Wissenschaft, Science-Fiction und Utopie
In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Nordamerikanische Literatur mit Schwerpunkt Future Studies der Technischen Universität DresdenDie hauchdünne Schicht der Atmosphäre ist zugleich Schutzmantel und Produkt des Lebens auf der Erde – und sie ist in Gefahr. Seit dem Beginn der industriellen Moderne hat der Mensch die Atmosphäre zunehmend beeinflusst und damit die globale Klimakrise ausgelöst, die uns vor immer größere Herausforderungen stellt.
Science-Fiction spekuliert über mögliche Zukünfte, durchdenkt visionäre, radikale Szenarien und entwirft alternative Welten. Die Veranstaltungsreihe will die Atmosphäre darum einmal ganz anders denken und bringt dazu Perspektiven aus Kultur- und Naturwissenschaft, Film und Literatur miteinander ins Gespräch: Welche Vorstellungen und Praktiken prägen unser Verhältnis zur Atmosphäre? Mit welchen Bildern versuchen wir sie zu begreifen? Welche Zukunftsvorstellungen entwickeln wir angesichts von Erderhitzung und Luftverschmutzung? Können künstlerische Utopien, kann Science-Fiction dazu beitragen, unser Verhältnis zur Atmosphäre zu verstehen und zu verändern? Lässt sich die Atmosphäre reparieren – und gerecht teilen?
Quelle: Hygiene-Museum