Lesung / Vortrag / Gespräch
Gedächtnis und Gegenwart Deutsche Erinnerungskultur und der aktuelle Nahost-Konflikt
Do | Deutsches Hygiene-Museum Dresden-
Veranstaltung in Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden im „Gedenkjahr 2025 - 80. Jahrestag des Kriegsendes"
Auschwitz ist weltweit zum Sinnbild für die Ermordung von sechs Millionen europäischer Juden durch die Nationalsozialisten geworden. Auschwitz ist aber auch der zentrale Bezugspunkt der deutschen Erinnerungskultur mit ihrer Selbstverpflichtung, sich kritisch mit allen Erscheinungsformen des Antisemitismus auseinanderzusetzen. Seit Längerem wird über die Notwendigkeit einer „multidirektionale Erinnerung“ (Michael Rothberg) diskutiert, die auch andere Gewaltgeschichten einbezieht. In dieser Debatte geht es um die Gewichtung der Erinnerung an den Holocaust im Verhältnis zu kolonialen Verbrechen und anderen Genoziden, aber auch um die Haltung gegenüber Israel, Palästina und dem Konflikt im Nahen Osten. Zugespitzt hat sich diese Fragestellung seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Krieg in Gaza.
Der Abend mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema versteht sich als ein Angebot zur Deutung und Analyse der damit verbundenen Kontroversen.
Prof. Dr. Meron Mendel, Historiker und Pädagoge, Direktor der Anne Frank Bildungsstätte, Frankfurt a.M., Autor, u.a. von Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung. Kiepenheuer & Witsch, 2024 (zusammen mit Saba-Nur Cheema)
Saba-Nur Cheema, Politikwissenschaftlerin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin, Frankfurt a.M.; Autorin und Herausgeberin u.a. von Frenemis. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen. Verbrecher-Verlag 2022 (zusammen mit Meron Mendel und Sina Arnold)
Moderation: Paul Middelhoff, stellv. Ressortleiter Politik, Die Zeit
Quelle: Hygiene-Museum