Anlässlich der Premiere der Oper »Innocence« der finnischen Komponistin Kaija Saariaho in der Semperoper Dresden treffen sich die an der Dresdner Produktion beteiligten Dramaturgen und Übersetzer Aleksi Barrière und Dorothee Harpain zum öffentlichen Gespräch mit den Akademiemitgliedern Franz Martin Olbrisch und Holk Freytag in der Sächsischen Akademie der Künste.
Die Oper handelt von den Nachwirkungen eines Schulmassakers. Es geht dabei nicht allein um Fassungslosigkeit, Trauer und Verlust, sondern um die Unschärfen zwischen Schuld und Unschuld, die Nähe von Opfern und Tätern, um Verdrängung, und um die Frage, ob Liebe und Glück wieder möglich sind. Die auch als Psychothriller bezeichnete Oper zeigt dabei weder den Amoklauf noch den Täter, sondern thematisiert ein hochemotionales Thema unserer Zeit auf einer allgemeineren, dem antiken Drama vergleichbaren Ebene.
Im Gespräch:
Aleksi Barrière, Dramaturg, Sohn der Komponistin Kaija Saariaho (1952–2023), verantwortlich für die multilinguale Übersetzung des Originallibrettos der Oper »Innocence« von Sofi Oksanen
Dorothee Harpain, Dramaturgin der Neuinszenierung »Innocence« an der Sächsischen Staatsoper Dresden
Franz Martin Olbrisch, Komponist
Holk Freytag, Regisseur