Lesung / Vortrag / Gespräch
Was war Liberalismus und was könnte er sein? Philosophisches Podiumsgespräch im Rahmen der Reihe "Theorien zur Praxis"
Di | Deutsches Hygiene-Museum Dresden-
Auch verfügbar als Livestream (Link folgt hier kurz vor der Veranstaltung)
In der Reihe Theorien zur Praxis stellen wir zweimal jährlich Theorien oder Theoretiker:innen vor, die bis heute inspirieren, faszinieren und irritieren. Wie immer fragen wir: Unter welchen Bedingungen kam eine Theorie auf, was machte sie so einflussreich und was hat sie uns heute noch zu sagen?Wenn allenthalben von der Krise des Liberalismus die Rede ist, lohnt es sich, auf seine Anfänge zu blicken. Die frühen Liberalen waren Enthusiasten. Sie sahen sich als Bannerträger der Freiheit, des Fortschritts und der gesellschaftlichen Vernunft. Der Forderung nach unbeschränkter Volksherrschaft standen sie jedoch mit Argwohn gegenüber. Stattdessen kämpften sie für ein System politischer Stellvertretung, in dem gebildete, mit vorausschauendem Weitblick ausgestattete Repräsentanten den gleichsam objektivierten Willen des Volkes verkörpern sollten. Was wird aus solchen Vorstellungen unter den heutigen Vorzeichen einer „demokratisierten Demokratie“ (Philip Manow)? Wie kann sich kollektives Handeln jenseits liberaler Arroganz alten Stils auf Freiheit, Rationalität und Zukunftssinn hin orientieren?
In dieser Ausgabe spricht Philipp Felsch, Professor für Universität zu Berlin, mit dem Literaturwissenschaftler Albrecht Koschorke, Professor für Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und Leiter des Projekts „Narrative des Liberalismus“ am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt Kons-tanz, über Spielarten des Liberalismus und die Wiederkehr der vormodernen Welt.
Quelle: Hygiene-Museum