Nach Cobain: Montage of Heck kommt dieses Jahr ein weiterer Dokumentarfilm über ein Ausnahmetalent in die Kinos. Asif Kapadias Amy beleuchtet das Leben und die Karriere von Amy Winehouse. Die Britin feierte mit ihrem legendären „Back to Black“-Album weltweite Erfolge, geriet aber zunehmend in die Schlagzeilen ob ihrer Drogensucht und Bulimie. Am 27. Juli 2011 verstarb sie in ihrer Wohnung an Herzstillstand, induziert durch massiven Alkoholkonsum. Amy, ganz ähnlich wie die Cobain-Dokumentation, kann mit einer unglaublichen Menge an Material aufwarten. Zum Teil sind es Privataufnahmen und -dokumente, die von Freunden und Familie zur Verfügung gestellt wurden. Diese zeigen meist eine junge Frau, eher schüchtern, mit einem großen Talent und Charisma, die gern Jazzsängerin sein wollte – ein Musikgenre, welches sie schon als Teenagerin liebte und ausgiebig studierte. Eine Frau, die von einem Talentscout und späteren Freund dazu überredet werden musste, ein Album aufzunehmen. Es zeigt aber auch eine Frau, die sich schon in Kindertagen nichts sehnlicher wünschte, als gehalten und geführt zu werden. Die Scheidung ihrer Eltern und die Abwesenheit ihres Vaters spielten in Amys Leben und in ihrer Musik eine große Rolle. Die Sehnsucht nach einer beschützenden Vaterfigur, so suggeriert der Film, war es dann auch, die sie in eine Abhängigkeitsbeziehung und schließlich Ehe mit Blake Civil Fielder brachte.
Quelle: Rödersaal