Innerhalb der katholischen Kirche wie auch in vielen westlichen Gesellschaften scheinen zurzeit die Fliehkräfte zuzunehmen. Während die einen Reformen einfordern und Machtungleichgewichte und Exklusion beklagen, betonen andere den Wert des Beständigen oder sehen bisherige Identitätsgaranten bedroht. Oftmals verirrt sich das Ringen um das bessere Argument dann im Dialogabbruch oder wird gar die Berechtigung zur Beteiligung am Diskurs bestritten. Kurz nach den Landtagswahlen in Sachsen und unmittelbar vor der zweiten Zusammenkunft der Weltsynode in Rom stellen sich deshalb große Fragen: Wie gelingt angesichts von Polarisierungen dennoch eine konstruktive Suche nach gemeinsamen Lösungen? Was braucht es für einen zukunftsfähigen Umgang mit bleibenden Differenzen? Welche Potenziale birgt dafür der Begriff der „Synodalität“? Und welche Fallstricke gilt es zu vermeiden?

Die Podiumsgäste
Bischof Johan Bonny leitet seit 2008 die belgische Diözese Antwerpen. Zuvor war er in der Römischen Kurie im Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen im Bereich der Ökumene tätig. Den Synodalen Weg in Deutschland begleitete er als Beobachter.

Prof. Dr. Claudia Nothelle lehrt Fernsehjournalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Sie ist Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Mitglied des Synodalen Ausschusses sowie von dessen Kommission III zur „Weiterentwicklung der Initiativen des Synodalen Weges“.