1976 gründete Pierre Boulez mit Unterstützung des damaligen französischen Kulturministers Michel Guy das Ensemble intercontemporain, das heute als eines der international bedeutendsten Ensembles für aktuelle Musik gilt. Regelmäßig führt das Ensemble, das seine Heimat in der Philharmonie de Paris hat und vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation und der Stadt Paris finanziert wird, neue Werke auf und vergibt Kompositionsaufträge. Die 31 Solist*innen des Ensembles arbeiten eng mit den beauftragten Komponist*innen zusammen, erkunden neue Techniken und entwickeln Projekte, die Musik, Tanz, Theater, Film, Video und visuelle Künste miteinander verbinden. In Zusammenarbeit mit dem ebenfalls von Boulez begründeten Institut IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) ist das Ensemble auch auf dem Gebiet der synthetischen Klangerzeugung aktiv. Nachdem Ensemble intercontemporain das Jubiläumsjahr 2025 zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez in der Pariser Philharmonie eröffnet und mit Konzerten in Tokyo fortführt, stehen als nächste Station die Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik mit einer Auswahl von Solowerken von Pierre Boulez für Klavier, Klarinette oder Violine auf dem Programm. Die Werke decken einen großen Teil des Schaffens von Boulez ab und führen uns in seine einzigartige musikalische Vorstellungswelt, in der sich die Komposition ständig erneuert, ohne jemals etwas von ihrer Strenge und Sinnlichkeit zu verlieren. Eines dieser Werke ist „Dialogue de l’ombre double“, ein Hauptwerk des zeitgenössischen Klarinettenrepertoires – ein theatralisches und musikalisches Stück, in dem sich Klarinetten-Solospiele mit der räumlichen Übertragung von elektroakustischen Übergängen abwechseln. Der Musiker sitzt im Dunkeln, bewegt sich und taucht an einem anderen Ort unerwartet wieder auf. Das BOULEZ 100 Jubiläumskonzert ist nicht nur ein erstmaliges Gastspiel von Ensemble intercontemporain in Dresden, sondern nach der erfolgreichen gemeinsamen Uraufführung von Chaya Czernowins „Poetica“ 2024 auch eine erneute spannende Kooperation zwischen IRCAM und den Dresdner Tagen der zeitgenössischen Musik. Mehr zu DTzM
Quelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste