Kleine Hymnen – zeitgenössische musikalische Miniaturen
mit Durs Grünbein (Lesung), Anna Katharina Schumann und Thomas Friedlaender (Zinken, Hörner und Trompeten)
Die bereits zwei Mal pandemiebedingt verschobene Lesung steht in der Reihe einiger bereits im Rahmen von OFFENES PALAIS präsentierter zeitgenössischer Schriftsteller. Der Kosmopolit Durs Grünbein, der in Dresden aufgewachsen und mit der Stadt bis heute eng verbunden ist, gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern der Gegenwart. Sein Wort hat Gewicht. Es soll in einer eigens konzipierten musikalischen Lesung zu Gehör kommen, die in einer Reihe von literarischen Veranstaltungen steht, die das Profil der Veranstaltungsreihe OFFENES PALAIS bereits in der Vergangenheit geschärft haben. Nach den Auftritten von Thomas Rosenlöcher und Christian Lehnert wird das Publikum am 12. November 2021 den mehrfach ausgezeichneten Dichter Durs Grünbein erleben, mit Lesungen aus Werken, die in den letzten Jahren entstanden sind und veröffentlicht wurden. Der Titel „ Die Jahre im Zoo“ nimmt mehrdeutig Bezug zu Dresden und ganz konkret auch zum Großen Garten. Von hier aus öffnet sich dann der Blick in die Weite, nicht nur ins Elbtal, sondern weit darüber hinaus. Dabei wird sich Durs Grünbein in erster Linie als faszinierend vielschichtiger Schriftsteller präsentieren, jedoch ausdrücklich nicht nur als politischer Mensch, wie er zuletzt nach dem Streitgespräch mit Uwe Tellkamp wahrgenommen worden ist.
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Zur literarischen gesellt sich die musikalische Komponente des Programmes – auch wenn die Lesung von Durs Grünbein im Zentrum steht, so schaffen die Verzahnung mit instrumentalen Klängen und der räumliche Rahmen im Palais im Großen Garten eine einzigartige Atmosphäre. Anna Katharina Schumann und Thomas Friedlaender nennen ihre Musik „Kleine Hymnen“. Es sind kurze Miniaturen, welche die Lesung mit immer wieder anders gearteten Improvisationen gliedern und kommentieren – und dadurch Raum bieten zum Nachdenken und Innehalten. Mit ähnlichen Instrumenten, doch mit unterschiedlicher Tonsprache lassen sich die beiden Musiker aufeinander und auf die gelesenen Texte ein und laden ein zur geistigen Kontemplation.
Durs Grünbein wurde 1962 in Dresden geboren. Dichter, Essayautor, Librettist, Übersetzer. Lebt in Berlin und Rom. Studium der Theatergeschichte an der Humboldt Universität Berlin. Sein Werk wurde in viele Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Büchner-Preis 1995, dem Nietzsche-Preis 2004, dem Pasolini-Preis Rom 2006, dem schwedischen Tranströmer-Preis 2012 und dem Zbigniew-Herbert-Preis für International Poetry 2020. Professor für Poetik an der Kunstakademie Düsseldorf, Mitglied des Ordens Pour le mérite sowie mehrerer deutscher Akademien. Zuletzt erschienen im Suhrkamp Verlag Berlin Cyrano oder Die Rückkehr vom Mond. Gedichte, 2014; Die Jahre im Zoo. Prosa, 2015; Zündkerzen. Gedichte, 2017; Aus der Traum (Kartei). Aufsätze und Notate, 2019 und Jenseits der Literatur (Oxford Lectures), 2020.
Nach den beiden Veranstaltungen am 12.11. 2021 gibt es im Palais jeweils einen Büchertisch der Buchhandlung LeseZeichen mit der Möglichkeit zum Gespräch und Signieren.