von Katrin Lange ~ Mitarbeit von Gerd Bedszent ~ nach Motiven des finnischen Kalevala-Epos ~ Schauspiel ~ 10+
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In Suomi hoch im Norden schmiedet Ilmar emsig das Eisen. Als Sänger Wäinö mit einem Lied die Arbeit seines Freundes
preist, erblickt er für einen kurzen Augenblick einen riesigen Regenbogen am Himmel. Auf ihm reitet Aino — überirdisch
glänzend. Wäinö muss sie wiedersehen. Und auch Ilmar denkt nur noch an die Regenbogenreiterin, die er beim
Schmieden verpasste. Beide eilen ins karge, ärmliche Nordland. Dessen Herrin fordert im Tausch für ihre Tochter Aino
eine Zaubermühle mit drei Ausgängen: Ein Ausgang gibt Salz, einer Mehl, der dritte Gold. Solch ein magisches Werk
aus einer Schwanenfederspitze herzustellen, das vermag nur Ilmar. Ihn erwählt Aino freien Herzens. Doch einmal
mit einem Menschen verbunden, kann sie nie mehr auf dem Regenbogen reiten. Das enttäuscht Ilmar bitter und er
wendet sich ab. Und die Nordlandherrin, auf einen Schlag reich durch die Zaubermühle, kauft indessen ganz Suomi
auf und verjagt alle Bewohner*innen – auch Ilmar und die eigene Tochter.
Das Kalevala, der finnische Mythen-Epos in 50 Gesängen, schildert parabelhaft den Kampf zweier Länder um Besitzansprüche und wertvolle Rohstoffe. Katrin Langes Theaterfassung richtet die Aufmerksamkeit auf Fluch und Segen
des Reichtums durch die Zaubermühle, die Prüfungen der Freundschaft und wie ein Bildnis im Kopf unsere Liebe zu
einem anderen Menschen beeinflusst.
tjg