Musik
Dresden Vespers - Festkonzert 10 Jahre Ensemble Polyharmonique
Do | Heilig-Geist-Kirche Dresden BlasewitzFestliche Barockmusik aus Sachsen
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Dresden zu einer bedeutenden Barockresidenz, die den Beinamen "Elbflorenz" erhielt. Mit der Übernahme der polnischen Krone durch den sächsischen Kurfürsten August den Starken (1670-1733) wurde eine wirkungsvolle Repräsentation wichtiger denn je. So konnten sich Architektur und Malerei in voller Pracht entfalten. Nicht zuletzt war es die Musik, die mit ihrer ganzen Palette dem Ruhm der Krone diente.
Die "Dresdner Hofkapelle" vereinte führende Virtuosen der Zeit und wurde in ganz Europa für ihre hohe Qualität gerühmt. Der Thronfolger, Friedrich August II. (1696-1763) lernte auf seiner "Kavalierstour" in Venedig seinen Landsmann Johann David Heinichen (1683-1729) kennen und engagierte ihn direkt als Hofkapellmeister. 1719 heiratete Friedrich August II. Maria Josepha, eine streng katholische Habsburgerin.Das junge Fürstenpaar widmete sich gezielt dem Aufbau einer eigenständigen katholischen Kirchenmusik, so daß unter der Leitung Heinichens in Dresden die goldenen 1720ér Jahre der Hofmusik begannen.
Der Lutheraner und Opernkomponist Johann David Heinichen hätte sich sicher nicht träumen lassen, daß die katholische Kirchenmusik einmal sein Hauptbetätigungsfeld werden würde. Heinichen gehört zu den wichtigsten Komponisten seiner Generation. Während die Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Georg Friedrich Händel 1685-1759), zunehmend auch die von Georg Philipp Telemann (1681-1767) zum heute gängigen Barockrepertoire zählen, wartet das hochqualitative Oeuvre von Johann David Heinichen noch auf seinen Durchbruch. Zu Lebzeiten genoss Heinichen ein hohes Ansehen als Komponist und Theoretiker.
Die Musik zeigt den modernen venezianischen Konzertstil mit herrlichen Chören, virtuosen Arien und Ensembles in abwechslungsreicher Besetzung, die in Kombination mit Johann Sebastian Bachs virtuoser Motette "Singet dem Herrn" und der prachvollen Friedensbitte "Da Pacem Domine" von J.D. Zelenka dem Publikum Geist und Seele in Schwingung zu versetzen vermag. Große Musik aus Sachsen voller Eleganz und Lebendigkeit, kunstvoll gearbeitet - aber nie akademisch - schwungvoll und phantasiereich, kurzum ein leuchtendes Festkonzert!
Ausführende:
Ensemble Polyharmonique
Wrocław Baroque Orchestra
Jarosław Thiel, Dirigent