Mit der Gründung der Deutschen Werkstätten Hellerau und der ersten deutschen Gartenstadt rückte Dresden für einige Zeit ins Zentrum der internationalen Kunstgewerbe- und Lebensreformbewegung. Bekannt ist, dass der Unternehmer Karl Schmidt zahlreiche Gestalter mit Entwürfen beauftragte, weil er erkannt hatte, dass ein gut gestaltetes Industriegut ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sein kann. Nahezu unbekannt ist, dass es unter seinen Auftragnehmern ca. 50 Frauen gab, die als Grafikerinnen, Möbeldesignerinnen, Innenarchitektinnen, Musterzeichnerinnen oder Textilgestalterinnen zwischen 1898 und 1938 mit den Deutschen Werkstätten in Verbindung standen. Trotz reger Entwurfs- und Lehrtätigkeit, zahlreicher Ausstellungen und erfolgreichen Wettbewerbsteilnahmen sind uns ihre Namen heute nahezu unbekannt. Durch die Aufbruchsstimmung der Reformbewegung um 1900 war es den Frauen möglich mehr Autonomie und Selbstbestimmung zu erreichen, auf der anderen Seite waren sie maßgeblich an einer neuen Ästhetik beteiligt und trugen zum wirtschaftlichen Erfolg der Deutschen Werkstätten bei. Umso unverständlich ist ihr Verschwinden aus dem kollektiven Gedächtnis der Stadt Dresden. Die ca. zweistündige Führung beginnt im Festspielhaus mit einer kleinen Einführung und begibt sich mit einem kleinen Spaziergang durch die Gartenstadt auf eine Spurensuche. Dauer: ca. 2 Std.Sprache: DeutschAnmeldungen bitte unter: fuehrungen-sachsen@deutscher-werkbund.de, bitte mit Angabe der Telefonnummer Rückfragen gerne an: reich@hellerau.org, Tel. 0351 264 62 46.
Quelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste