Im Kontext des Bachschen Schaffens gehören die beiden erhaltenen Passionen, nach Matthäus und nach Johannes, zu den zentralen Werken. Zugleich repräsentieren sie eine spezifische Art großartiger Passionskompositionen für Solisten, Chor und Orchester. Diese musikalische Form war das Ergebnis einer Jahrhunderte dauernden Entwicklung: seit der Mitte des 15. Jahrhunderts können teilweise mehrstimmige Kompositionen biblischer Geschichten über das Leiden und den Tod Christi belegt werden, die ursprünglich aus während der Osterwoche gesungenen liturgischen Lesungen mit aufgeteilten Rollen der Passionsgeschichte entstanden sind. Im Vergleich mit den Werken der Zeitgenossen, aber auch mit Bachs später entstandener Matthäuspassion, ragt die Johannespassion zum Beispiel mit ausgearbeiteten und von Emotionen geladenen Chören in der Gerichtsszene des Pilatus hervor.
collegium 1704
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Sophie Junker | Sopran
Henriette Gödde | Alt
Sebastian Kohlhepp | Tenor - Evangelist
Christian Immler | Bariton
Matthias Winckhler| BassCollegium 1704 & Collegium Vocale 1704
Václav Luks | DirigentJ. S. Bach
Johannes-Passion BWV 244