Ort: Studio Ost
Quelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste
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Mit Beginn des russischen Angriffskrieges mussten die Theatermacher* innen Alena Starostina & Ivan Nikolaev St. Petersburg verlassen. Seitdem führen sie Tagebuch und halten alltägliche Bewegungen und Gedanken fest. Das vierteilige performative Projekt „Letters Home“ wurde über zwei Jahre hinweg wie eine Patchwork-Decke zusammengefügt: Der anfängliche Schock über den Verlust des Zuhauses weicht Wellen der Melancholie und Entfremdung, die durch das Unverständnis der neuen Sprache hervorgerufen werden. Doch die fotografische und filmische Dokumentation der neuen Natur- und Stadtlandschaften Dresdens werden zu einer Quelle des Trostes und der Inspiration. Der erste Teil, „Letters Home. Acedia“, beschäftigt sich mit ihrer erzwungenen Abreise aus Russland. „Acedia“ (Latein für „Mutlosigkeit“) zeigt den emotionalen Zustand der Künstler*innen und der russischen Gesellschaft. Im Verlauf von 49 Minuten – der Zeit, die für die Entwicklung eines 35-mm-Films benötigt wird – erinnern die Künstler*innen mit minimalistischen Gesten an alltägliche Handlungen in ihrer früheren Wohnung. Diese scheinbar trivialen Gesten definieren und prägen unser Leben. Projektoren, Foto- und Videomaterial und der Grundriss einer Wohnung geben Einblick in die letzten Tage der Künstler*innen in Russland. Dauer: ca. 45 Min.Sprachen: Englisch und Deutsch *Ein Tagesticket für den 14.01. ist gültig für „Letters Home. Acedia & Letters Home. Mutus“ und „Tumbleweed” Die Künstler*innen Alena Starostina und Ivan Nikolaev (aliveduo), laden zwei Kolleginnen mit ihren Arbeiten ein – die Tänzerin und Choreografin Tanya Chizhikova und die Theatermacherin Maria Sapizhak – die “Letters Home” mit Ihren jeweiligen Projekten “Tumbleweed” und “InnerVoice-dot-ru“ begleiten. Sie alle begreifen sich dabei nicht nur als Einwanderer*innen und Bürger*innen von einem Land, das weiterhin Verbrechen verübt – sondern auch als Künstler*innen, die nun in einem fremden Land nach neuer Bedeutung suchen. Alle Projekte bewegen sich zwischen Dokumentation und künstlerischer Fiktion und enthüllen auf subtile Weise die innere Welt der Künstler*innen – ihre Erinnerungen, Zweifel und die Geister verlorener Dinge. Ihre Performances basieren auf Ausdauer, Offenheit und der Interaktion mit dem Publikum, was sie zu tief persönlichen und gemeinschaftlichen Erlebnissen macht. Die Performances werden durch Arbeiten von Studierenden der Klasse für Bewegtbild an der HfBK Dresden begleitet, die im Rahmen des DIARY LAB unter der Leitung von Lamia Šabić entstanden sind und den Schwerpunkt auf persönliche Verbundenheit legen. Diese Arbeiten werden in einem installativen Setting im Ecksalon Ost präsentiert.Quelle: Hellerau Europäisches Zentrum der Künste