Neben Klavier und Schlagzeug liegen auf der Bühne auch so einige Kabel, und man findet Rhodes, Synthesizer, Loops, Effektegeräte, ein Glockenspiel und eine Kalimba. All das wird gespielt von zwei Musikern in den Dreißigern, die auf der Bühne wie im Leben ein Paar sind: LADA OBRADOVIC und DAVID TIXIER.
Obradovics Schlagkraft ist ein Genuss. Sie ist scharf, prägnant, präzise, sie groovt und kontrastiert wunderbar mit dem weichen Anschlag von David Tixier und dessen fließenden Harmonien. Hier und da, in einer improvisierten Passage, die von einem hypnotischen Bass-Synth-Motiv geprägt ist, klingt durchaus auch einmal eine Johann Sebastian Bach-Fuge an. Das Spiel ist zudem äußerst visuell, direkt und weit entfernt von jeglicher Abstraktion. Das OBRADOVIC-TIXIER DUO bewegt sich mit katzenhafter Leichtigkeit zwischen der Vielzahl von Instrumenten, die sie gekonnt und mit Stil wechseln und beherrschen. Kein wildes Herumexperimentieren: Hier wird der Effekt mit Bedacht und subtil eingesetzt. Man spürt, dass alles sorgfältig durchdacht ist, doch das Ergebnis ist sehr lebendig und organisch. Das produktive Duo hat bereits drei Alben zwischen 2017 und 2019 veröffentlicht und in wenigen Jahren zehn Auszeichnungen erhalten. Aktuell arbeitet Lada Obradovic auch an einer Netflix-Serie über Jazz, während die Videos des Duos, die auf YouTube veröffentlicht werden, ihre Musik treu repräsentieren – mit mehreren Kameraeinstellungen und Zeitrafferaufnahmen, die die Kunst ihrer originellen Kompositionen enthüllen.