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Anders als Trios, Quartette oder Quintette fristet das Duo im heutigen Konzertleben eher ein Schattendasein – abgesehen von den zahlreichen Werken mit Begleitung durch Tasteninstrumente. Dabei haben sich über die Musikgeschichte hinweg herausragende Komponisten wie Georg Philipp Telemann, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven oder Jacques Offenbach der Form des Duos beziehungsweise Duetts angenommen, deren dialogische, zugleich reduziert-intimen und hochvirtuosen Ausprägungen dieses Konzert beleuchtet. Im Fokus stehen dabei Werke für zwei Violoncelli, die bei François Couperin und Joseph Haydn noch ganz das Gepräge der barocken Generalbass- Stilistik tragen:
Während eine Stimme melodisch führt, übernimmt die zweite die Rolle der begleitenden Stütze und des kommentierenden Kontrapunkts. Im 19. Jahrhundert, mit Werken von Friedrich August Kummer dem Jüngeren, Jacques Offenbach und David Popper, stehen sich die beiden Duettpartner schließlich auf Augenhöhe gegenüber, eine Perspektive, die auch Ingo Ingensand in seinem neuen Werk SpürSinn verfolgt, in dem sich die Instrumente zum „Pas de deux auf acht Saiten“ die Hände reichen.
Friedrich Thiele ist erster Konzertmeister der Violoncelli in der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Christoph Heesch ist Solocellist des SWR SymphonieorchestersQuelle: Villa Teresa