Musik
Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch Sächsische Staatskapelle Dresden
Mi | Kulturpalast Dresden
Musikalisches Zeugnis
Kaum ein symphonisches Werk des 20. Jahrhunderts trägt größere Symbolkraft in sich als Dmitri Schostakowitschs »Leningrader«. Während der deutschen Belagerung der sowjetischen Stadt im Zweiten Weltkrieg entstanden, offiziell vom Komponisten »dem Kampf gegen den Faschismus« gewidmet und am 9. August 1942 inmitten der besetzten Stadt aufgeführt, verbreitete sich das Werk innerhalb kürzester Zeit auf Seiten der Verbündeten: Für die Londoner Premiere zeichnete Sir Henry Wood verantwortlich, in den USA dirigierte erstmals Arturo Toscanini die Siebte. Als Requiem für die Opfer des Krieges rief die »Leningrader« eine Welle der Anteilnahme hervor – ihr Ruf nach Frieden hat bis heute nichts an Eindringlichkeit verloren.
Programm
Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 60 »Leningrader«
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Welten trennen Schostakowitschs Klavierkonzerte. Das Erste stammt aus dem Jahr 1933. Es erinnert mit seinem spritzigen Humor an Stummfilmmusik: Der Komponist hatte sich einst als Kinopianist seinen Unterhalt verdient. Das neoklassische Zweite von 1957 hingegen scheint aus der Zeit gefallen. »Ich habe ein Klavierkonzert beendet, das keinerlei Wert besitzt«, urteilte der Russe. Doch wie so vieles darf man diese Worte nicht auf die Waagschale legen: Schostakowitsch komponierte das Werk für seinen Sohn, dem er Aufführungen nicht verbauen wollte. Zur Eröffnung der Schostakowitsch-Tage kombiniert Marie Jacquot das janusköpfige Paar mit der 1934 im Pariser Exil uraufführten 2. Sinfonie von Kurt Weill.
Marie Jacquot | Dirigentin
Kirill Gerstein | Klavier
Helmut Fuchs | Trompete
Sächsische Staatskapelle DresdenProgrammDmitri Schostakowitsch
Klavierkonzert Nr. 1 c-Moll op. 35
Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102
Kurt Weill
Sinfonie Nr. 2Quelle: Kulturpalast Dresden