Vortrag von Prof. Lutz M. Hagen (Kommunikationswissenschaftler, TU Dresden):

Die klassischen publizistischen Medien aus den alten Bundesländern sind den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung übergestülpt worden. Das ist auch mehr als eine Generation später ein zentraler Faktor von innerdeutschen Ost- West-Differenzen. Medienunternehmen aus den alten Bundesländern dominieren nicht nur die bundesweite Berichterstattung, Ihnen gehören auch die regionalen ostdeutschen Medien. Inhaltlich spiegeln sich historische Prägungen in Themenwahl und Perspektiven: Medien für die neuen Bundesländer behandeln häufiger regionale Probleme und soziale Ungleichheiten und halten sich mit Meinungen eher zurück. Die Bevölkerung in den neuen Bundesländern hegt ein größeres Misstrauen gegenüber traditionellen Medien und wendet sich stärker alternativen Medien zu. Diese Unterschiede verstärken nicht nur Eigenheiten der Wahrnehmung, sondern fördern politische und gesellschaftliche Spaltungen.

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Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Transformation Ost", organisiert von Wissenschaftler:innen des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden.